1. Bundesliga Damen: St. Leon-Rot siegt, Valley und Stuttgart holen auf
Straßlach-Dingharting – "Da haben wir uns definitiv mehr ausgerechnet!" Antonio Postiglione, Head-Coach der Damen des Münchener GC, beschönigte nichts nach dem dritten Spieltag der KRAMSKI Deutsche Golf Liga, zu dem sein Erstliga-Team in den Münchener Golf-Club nach Straßlach-Dingharting geladen hatte. Mit 11 über Par mussten sich die Gastgeberinnen überraschend mit Rang 5 begnügen und konnten auf der eigenen Anlage nur einen Zähler aufs Haben-Konto buchen. Nach den Vierern mit 3 über Par noch aussichtsreich auf Rang 2, lief in den Einzeln nichts nach Plan und alle Konkurrentinnen zogen am Münchner Team vorbei. Mit 2 unter Par spielte Nicola Rössler noch die beste Runde des Teams, Pia Gassner kam als zweitbeste Münchnerin mit Par zurück ins Clubhaus. Doch das war bei weitem nicht gut genug. "Der Platz hat sich heute leicht gespielt, die Grüns waren schnell und treu, es gab keinen Wind aber dafür insgesamt jede Menge Runden unter Par. Wir hatten keine Anreise, es ist unser Heimatplatz - da war das einfach viel zu wenig", so Postiglione. "Es geht jetzt ums Überleben. Wir kämpfen gegen Stuttgart um Platz 4!"
Der Klassenerhalt ist damit nun auch ganz offiziell das Saisonziel des MGC, vom Final Four träumt an der Tölzer Straße im Süden von München keiner mehr. Und dass selbst der Verbleib in Liga 1 kein Selbstläufer wird, dafür sorgten am dritten Spieltag die Damen des Stuttgarter GC Solitude. Wie gehabt, hatte das Team von Trainer Heiko Burkhard in den Viereren überzeugt und Platz 2 mit den Münchnerinnen geteilt. Erstmals aber starteten die Stuttgarterinnen dann auch in den Einzeln durch, punkteten an der Spitze effektiv mit Sophia Zeeb (-4), Aline Krauter (-3) und Jana Viviane Wünsch (-2). Das Team- Resultat von 3 unter Par in den Einzeln sorgte für insgesamt Par am dritten Spieltag, gleichbedeutend mit Rang 3 und drei Punkten für die Rangliste. Damit haben München und Stuttgart in diesem Jahr bisher jeweils fünf Zähler gesammelt, lediglich ein einziger Schlag sorgt aktuell dafür, dass München auf Platz 4 und Stuttgart an Position 5 rangiert.
Stuttgarts Sondertraining zahlt sich aus
"Es ist das erste Mal in diesem Jahr, dass meine Spielerinnen mit einem Ergebnis unter Par aus den Einzeln rauskommen", so Stuttgarts Coach Heiko Burkhard. "Ich bin sehr zufrieden mit dem heutigen Ergebnis und stolz auf meine Mädchen!" Geheimnis des Erfolgs: Intensives Training! "Wir haben einige Spezial-Trainingseinheiten eingelegt, außerdem gab es die klare Aufforderung an alle in Team, mehr zu spielen. Das hat sich direkt augezahlt", so der Coach und PGA Golfprofessional.
Beinahe wäre es sogar Rang 2 geworden in München, denn nur ein Schlag trennte Stuttgart am Ende vom Team des Golfclub München Valley. Im Kader des Aufsteigers sorgte Sarina Schmidt mit einer brillanten 66er-Runde, sechs unter Par, für das beste Resultat des gesamten Wochenendes. Und weil Lilian Klug eine starke 70er-Runde beisteuerte und sowohl Chiara Horder als auch Nina Lang und Verena Gimmy Par-Runden ins Clubhaus brachten, konnte Valley mit 8 unter Par das schwache Vierer-Ergebnis von sieben über Par ausgleichen und sich mit gesamt 1 unter Par den zweiten Gesamtrang sichern. "Wir sind mega happy mit dem zweiten Platz", so Valleys Coach Danny Wilde. "Wir haben immer noch nicht das gespielt, was wir können, aber eine so tiefe Runde wie die von Sarina hilft natürlich enorm. Auf so ein Ergebnis hofft man als Coach!"
68er-Runden von Sophia Zeeb und Ava Bergner
Valley rangiert nun mit elf Zählern auf dem zweiten Tabellenplatz, gefolgt von Frankfurt auf Rang 3. Das Team von Coach Michael Totzke, in München als Titelverteidiger angereist, hatte nach den Vierern überraschend nur Platz 5 belegt und konnte sich auch in den Einzeln nicht entscheidend verbessern und keine erfolgreiche Aufholjagd umsetzen. Zwar brachten Helen Tamy Kreuzer und Ava Bergner jeweils sehr starke 68er-Runden ins Clubhaus, und Marie Coors und Katharina Johanna Keilich bildeten mit -2 und +2 ein eigentlich mehr als solides Mittelfeld. Doch nachdem Bérénice Bronner mit einer 82er-Runde für das Frankfurter Streichergebnis sorgte, kam die 80er-Runde von Tessa Kremser in die Wertung und Frankfurt nur mit gesamt Par aus den Einzeln.
Das Team von Trainer Michael Totzke liegt nun mit zehn Punkten in der Tabelle einen Zähler hinter Valley auf Rang 3, und beide Teams haben beste Chancen, in diesem Jahr das Final Four zu erreichen. Unangefochten an der Spitze: Die Spielerinnen des GC St. Leon-Rot. Mit dem zweiten Tagessieg unterstrichen die Damen von Trainer Pascal Proske in München einmal mehr die Geschlossenheit des Kaders. Laura Kowohl (-4), Leonie Harm (-3), Paula Schulz-Hanßen (-2) und Ashley Fowler (-1) spielten allesamt unter Par. Danielle Modder und Marie Bechtold unterschrieben jeweils 74 Schläge auf ihrer Scorekarte. Damit kam für die Kraichgauerinnen gesamt 8 unter Par in die Wertung, gleichbedeutend mit dem zweiten Saisonsieg. "Alle waren extrem gut heute, ich kann wirklich gar niemanden hervorheben", so Pascal Proske. Nachdem sein Team zuletzt in Frankfurt etwas müde und schwerfällig in die Einzel gestartet war, änderte er diesmal sein Coaching, begleitete von Beginn an alle seine Spielerinnen einige Bahnen lang und motivierte sie entsprechend. "Ich wollte, dass wir ein bisschen energiegeladener starten. Das hat gut geklappt, und dann konnten wir auf diesem schönen Golfplatz mit seinen sehr guten und treuen Grüns auch die entsprechenden Ergebnisse erzielen."
St. Leon-Rot auf dem Weg ins Final Four
Mit 14 von 15 möglichen Punkten hat St. Leon-Rot das Final-Four-Ticket so gut wie gelöst und kann schon am 20. und 21. Juli im GC München Valley den Einzug ins große Final-Turnier der Saison 2019 perfekt machen, das am 10. und 11. August in Gut Kaden stattfinden wird. "Wir kennen den Platz in Valley nicht und freuen uns sehr darauf, dort zu spielen", so Proske. Ein Trainer-Scout war jedenfalls schon vor einigen Wochen ins bayerische Voralpenland gereist, hat die Anlage inspiziert und anschließend nur Gutes berichtet. Proske: "Wir fahren mit gespannter Vorfreude dorthin!"
Das haben die Damen des GC St. Leon-Rot übrigens mit dem Stuttgarter Team gemeinsam: Vor wenigen Jahren feierten die Damen des Stuttgarter GC Solitude in Valley den Aufstieg in Liga 1, und Coach Heiko Burkhard hat beste Erinnerungen an den Platz: "Wir fahren dort sehr gerne und mit vielen guten Erinnerungen hin. Der Platz liegt uns, wir haben dort im Frühjahr ein Trainingslager absolviert, und wir wollen in Valley den Grundstein für den Klassenerhalt legen." Den Deckel auf den sportlichen Verbleib in Liga 1 will er dann am 3. und 4. August beim Saisonfinale vor eigenem Publikum drauf machen, denn Burkhard ist sicher: Auf dem eigenen Platz spielen wir immer stark." Allerdings: Auch die Münchnerinnen kennen den Platz in Valley bestens, haben etliche Runden dort absolviert und wollen natürlich ihrerseits die Chance wahren, in diesem Jahr zumindest die Klasse zu halten.
Es bleibt also spannend in Liga 1 der KRAMSKI Deutsche Golf Liga presented by Audi, zumal Aufsteiger Valley am nächsten Spieltag natürlich den ersten Tagessieg feiern und Frankfurt auf Distanz halten möchte.