1. Bundesliga Süd Damen: Frankfurt feiert in Valley den zweiten Tagessieg
Valley – Sie jubelten, als hätten sie gerade den Tagessieg perfekt gemacht, schlossen Magdalena Maier überschwänglich in die Arme und feierten lautstark am 18. Grün. Dort hatte die Jüngste im Team des Münchener GC gerade ihren Par-Putt aus knapp zwei Metern gelocht und damit den 2. Tabellenplatz am 4. Spieltag der KRAMSKI Deutsche Golf Liga presented by Audi perfekt gemacht. Ein zweiter Platz, der sich deshalb wie ein Sieg anfühlte, weil er den Klassenerhalt doch wieder in greifbare Nähe rückt. Punktgleich hatten sich München und Stuttgart vor diesem vierten Liga-Durchgang am Tabellenende versammelt, nun hat München mit 9 Zählern drei Punkte Vorsprung vor Stuttgart.
„Alle Spielerinnen waren sehr fokussiert und in Topform, es war eine super Teamleistung“, so der Münchner Captain Christian Bauer. Vor allem Pilar von Heynitz erwies sich als wertvolle Stütze; zum ersten Mal in diesem Jahr im Einsatz, spielte sie mit -4 sowohl im Vierer, da an der Seite von Vicki Troeltsch, als auch mit -3 im Einzel das beste Ergebnis für den MGC. Weil ihre Vierer-Partnerin im Einzel eine -2 beisteuerte und Anni Eisenhut, Nicola Rössler und Magdalena Maier jeweils solide Par-Runden unterschrieben, kletterte München auf Rang 2 des Tagesklassements, punktgleich mit St. Leon-Rot aber mit dem klar besseren Streichergebnis als die Kraichgauerinnen.
„Ich bin mit einem sehr guten Gefühl in diesen Spieltag gegangen“, so Christian Bauer. „Wir haben uns intensiv mit zahlreichen Proberunden hier auf dem Platz vorbereitet und nun unser Potenzial abgerufen.“ Und weil Trainer Antonio Postiglione auch am letzten Spieltag in Stuttgart, am 3. und 4. August, auf Pilar von Heynitz und den gesamten in Valley überzeugenden Kader zugreifen kann, ist auch der Coach zuversichtlich, was den Klassenerhalt angeht: „Wir liegen jetzt drei Punkte vor Stuttgart und wollen in jedem Fall einen Vorsprung ins Ziel bringen.“
Zumindest zwei Punkte gegenüber Stuttgart gut zu machen: Das war das Ziel des Münchener GC vor dem 4. Spieltag gewesen, und exakt diese Vorgabe hat das Team aus der bayerischen Landeshauptstadt erfüllt. Perfekt hatten Trainer Antonio Postiglione und Team-Captain Christian Bauer ihre Spielerinnen eingestellt, die waren auf den Punkt fit und sorgten dafür, dass der Kampf um den Klassenerhalt weiterhin spannend bleibt. Auf dem Platz des aktuellen Tabellen-Schlusslichts Stuttgarter Golf-Club Solitude entscheidet sich Anfang August, wer absteigen muss in Liga 2 und wer zum Final Four nach Hamburg reisen darf.
Tabellen-Schlusslicht Stuttgart erwischte in Valley einen rabenschwarzen Tag, und Trainer Heiko Burkhard stellte fest: „Es hätte für uns heute nicht schlechter laufen können.“ Ohne Sophia Zeeb, die sich in den USA auf die Qualifying School der LPGA Tour vorbereitet, „haben wir vor allem hinten viele Schläge liegen lassen“, so der PGA Golfprofessional. Während Aline Krauter und Jana Viviane Wünsch mit jeweils 3 unter Par gute Scores ins Clubhaus brachten und Bianca Bertsch eine Par-Runde beisteuerte, sammelten Anna-Lena Krämer (+4), Helen Briem (+6) und Hanne Rieke Gerding (+6) zu viele Schläge. „Wir freuen uns jetzt trotzdem auf unseren Heimspieltag, und wir wissen, dass die anderen Teams Respekt vor unserem Platz haben“, so Burkhard. Es wäre nicht der erste Heimsieg für die Stuttgarterinnen, und der muss jetzt her, soll der Klassenerhalt noch gelingen.
Marie Bechtold überzeugt bei St. Leon-Rot
Für zwei Teams ging die Rechnung in Valley etwas überraschend nicht ganz auf. Zum einen hatte sich Tabellenführer St. Leon-Rot vorgenommen, mit dem Ausflug nach Bayern souverän und endgültig das Final-Four-Ticket zu lösen. Mit dem dritten Platz und den damit verbundenen drei Punkten ist das zwar gelungen, doch nicht so souverän, wie Trainer Pascal Proske sich das vorgestellt hatte. Rein rechnerisch besteht noch eine theoretische Möglichkeit, dass Frankfurt und Valley den GC St. Leon-Rot überholen, praktisch aber kann der Club das Final-Four-Hotel in Hamburg buchen. Richtig überzeugen konnte im Einzel Marie Bechtold für St. Leon-Rot, die eine sehr gute 67er-Runde spielte; die Par-Ergebnisse von Paula Schulz-Hanßen und Ashley Fowler und die beiden +2-Runden von Karolin Lampert und Laura Kowohl reichten am Ende nur für Platz 3 – St. Leon-Rot hatte die gegenüber München klar schlechteren Streicher.
Das zweite Team, das sich diesen vierten Spieltag doch so ganz anders vorgesehen hatte, war das des Gastgebers Valley. „Frankfurt hat wirklich toll gespielt und verdient gewonnen“, zollte Danny Wilde, Coach der Valleyer Damen, dem Tagessieger Respekt. „Wir wollten heute vielleicht alle etwas zu viel, wir wollten natürlich auf dem eigenen Platz beweisen, dass wir zurecht da vorne stehen, und das hat leider nicht geklappt.“ Was auch daran lag, dass Nina Lang wegen einer Handgelenksverletzung kurzfristig nicht einsatzfähig war, und an daran, dass Verena Gimmy überraschend einen rabenschwarzen Tag erwischte und auf ihrem Heimatplatz eine 78er-Runde unterschreiben musste, das Streichergebnis für Valley. Vorne punkteten Sarina Schmidt und Chiara Horder, die schon im Vierer mit 5 unter Par brilliert hatten, diesmal mit -5 und -4, Lilian Klug steuerte eine solide Par-Runde bei. Maria Anetseder und Selina Weiher brachten +4 und +5 in die Wertung.
Wer absteigen muss in Liga 2 und wer nach Hamburg zum Final Four fahren darf, entscheidet nun der 5. Und letzte Spieltag der KRAMSKI Deutsche Golf Liga presented by Audi, der am 3. und 4. August auf dem Platz des Stuttgarter Golfclub Solitude ausgetragen wird. Die bekannt heimstarken Stuttgarterinnen werden dann versuchen, den Rückstand auf München wieder wett zu machen. Und das Trio an der Spitze kämpft um die beiden Final-Four-Tickets. Alles noch offen in der Süd-Liga der Damen.