1. Bundesliga Süd Herren: Team SLR erkämpft den ersten Saisonsieg

Herzogenaurach - Marco Schmuck war erschöpft. „Ich bin fix und fertig“, sagte der Trainer des GC St. Leon-Rot nach dem letzten Putt. Es sah fast so aus, als müsste er ein paar Freudentränen verdrücken. Seine Mannschaft hat sich am vierten Spieltag der KRAMSKI Deutsche Golf Liga presented by Audi nach einem eher durchwachsenen Start in den Vierern eindrucksvoll in den Einzeln am Sonntag zurückgemeldet. Am Ende setzte sich Team SLR mit gesamt -8 und nur einem Schlag Vorsprung auf Seriensieger Stuttgart durch, der nach diesem zweiten Platz fix als Spitzenreiter zum Final Four (10./11. August) nach Gut Kaden reisen wird.

Schmuck will auch dorthin, und um dieses Ziel zu erreichen, hat er am vierten Spieltag in Herzogenaurach den nächsten Schritt mit seiner jungen Mannschaft gemacht. Ohne Routinier Allen John starteten die Herren aus St. Leon-Rot ihre Aufholjagd in den Einzeln. Pünktlich zur Mittagszeit, als erste Regenwolken aufzogen, waren Schmucks Männer dran an der Spitze. Gastgeber Herzogenaurach verlor Schlag um Schlag und konnte die Führung vom Vortag nicht behaupten. „Wir haben es heute verzockt, weil wir in den Einzeln nicht unsere Topleistung abrufen konnten. Aber wir können erhobenen Hauptes nach Hause fahren“, berichtete Herzogenaurachs Präsident Peter Pantel.

Kugel kassiert die 8 auf der 16

Gleich fünf Akteure brachte Team SLR an einem leicht gewittrigen, aber meist trockenen Sonntag mit einem Resultat unter Par ins Clubhaus. Bärenstark vor allem Jiri Zuska, der mit einer 68 (-5) die Tagesbestleistung gemeinsam mit dem Stuttgarter Michael Hirmer auf die Karte schrieb. Apropos Stuttgart: Zwischenzeitlich hatte auch der Ligaprimus in Führung gelegen. Am frühen Nachmittag sah es fast so aus, als könnten die Schwaben ihren vierten Coup in Serie landen. Aber dann betrat Jonas Kugel die 16. Bahn (Par 4), schoss einen Ball ins Wasser und einen ins Aus. Der Solitude-Routinier kassierte die Acht – Stuttgart war wieder Zweiter. „Damit können wir gut leben, jetzt steht endgültig fest, dass wir im August zum Final Four fahren“, erklärte Stuttgarts Coach Peter Wolfenstetter. Und das definitv als Tabellenführer. Keine so schlechte Leistung.

Und wo war der Meister? „Mit dem vierten Platz können wir ganz und gar nicht zufrieden sein. Wir haben hier zu viele Fehler gemacht. Das müssen wir am letzten Spieltag in zwei Wochen in Stuttgart wiedergutmachen, wenn wir nach Hamburg fahren wollen“, so GCMV-Coach Ted Long. Kleiner Trost: Er feierte mit Sohnemann Hurly dessen 24. Geburtstag. Hurly Long spielte immerhin eine sehr gute 69 (-4) und war damit Stärkster seines Teams. Beeindruckend: Der erst 15-jährige Paul Ulmrich brachte eine starke 69 (-3) auf die Scorekarte und war damit zweitstärkster Akteur seiner Mannschaft.

Am Ende war es also nur ein Schlag, der Tagessieger St. Leon-Rot (-8) vom Zweiten aus Stuttgart (-7) trennte. Rang drei geht an den GC Herzogenaurach (-1). Mannheim bleibt nur Rang vier (+13), der GC Neuhof (+61) landet erneut abgeschlagen auf dem letzten Platz und steht nun endgültig als Absteiger fest. In zwei Wochen steht Spieltag fünf im Stuttgarter GC Solitude auf dem Programm. In der Tabelle sind die Plätze eins (Stuttgart), vier (Herzogenaurach) und fünf (Neuhof) vergeben. Im Kampf um das zweite Final-Four-Ticket stehen sich dann St. Leon-Rot und Meister Mannheim gegenüber. Team SLR hat nach dem Tagessieg in Herzogenaurach einen kleinen Vorteil.

Und Schmuck? Der kommt immer gerne nach Herzogenaurach. Eine Art Lieblingsplatz für den SLR-Trainer, denn: "Ich bin 2017 dort mit Olching in die 1. Bundesliga aufgestiegen, habe 2018 mit St. Leon-Rot gewonnen und jetzt schon wieder." Ihn freue besonders, dass seine jungen Spieler diesmal performt haben. "Wir haben uns vorgenommen, mutig nach vorne zu spielen. Diese Energie in der Mannschaft hat man gespürt - und das stimmt mich positiv für alles, was noch kommt." Endlich sei das Momentum auf seiner Seite gewesen, was in der bisherigen Saison nicht immer so war. In zwei Wochen geht es zum Showdown nach Stuttgart. Schmuck: "Und dann wollen wir wieder die Schläger sprechen lassen." Es bleibt spannend bis zum Schluss, denn Meister Mannheim wird sicher ebenfalls alles geben, um Mitte August in Hamburg dabei zu sein.

Stark gekämpft Team St. Leon-Rot gewinnt den vierten Spieltag und schiebt sich auf den 2. Tabellenplatz vor. (Fotos: DGV / Kirmaier)
Pechvogel Stuttgarts Jonas Kugel kassierte auf Bahn16 (Par 4) eine unglückliche 8.
Wolfgang Glawe kann mit Rang vier für seinen GC Mannheim-Viernheim nicht zufrieden sein.
Diesmal Zweiter Die Herren aus dem Stuttgarter GC Solitude beenden die 1. Bundesliga Süd auf jeden Fall als Tabellenführer.
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