Crunch-Time in der DGL

Die Saison 2024 der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf biegt in die Zielgerade ein. Bevor am 3. und 4. August im GC München-Riedhof das Final Four steigt, stehen noch zwei Spieltage an. Die vierte Runde bestreiten die Südstaffeln am 22. und 23. Juni im Münchener GC. Während die Damen aus der 1. Bundesliga Nord zeitgleich im Düsseldorfer GC um wichtige Punkte spielen, schlagen die Herren aus dem Norden im GC Essen-Heidhausen ab.


1. Bundesliga Süd – Damen: Stuttgart reist gestärkt nach München


Für den vorletzten DGL-Spieltag zeichnet sich in der 1. Bundesliga Süd der Damen ein spannender Dreikampf um das zweite Final-Four-Ticket hinter dem Spitzenreiter St. Leon-Rot ab. Selbstverständlich möchten die Spielerinnen aus dem Münchener GC dabei ihren Heimvorteil nutzen. Allerdings hat der Konkurrent aus dem Stuttgarter GC Solitude mit zwei Punkten Vorsprung aktuell die besseren Karten. Zudem wird Stuttgarts Coach Heiko Burkhard einen stärkeren Kader aufbieten als zuletzt beim Heimspiel. Yana Beeli reist als frisch gebackener Swiss Golf Open Champion nach München und wird ebenso wieder für Stuttgart dabei sein wie Alena Oppenheimer und Sophie Renner. Vielleicht besteht sogar eine Chance, dass Solitude Helen Briem aufbieten kann, die aktuell auf der LET Access Series für Furore sorgt. „Wir sind zuversichtlich, dass wir unseren Vorsprung auf die Verfolger ausbauen können“, gibt sich Burkhard optimistisch. Lediglich Eva Ringwald wird fehlen, da sie wie Marie-Agnes Fischer (Münchener GC) und einige Spielerinnen aus St. Leon-Rot bei der Womens Amateur Championship in Irland abschlägt. Für Schlusslicht Fürth ist der Zug dagegen so gut wie abgefahren. Die Fränkinnen haben bereits fünf Zähler Rückstand aufs rettende Ufer und werden wohl für Liga zwei planen müssen.


1. Bundesliga Süd – Herren: MGC geht mit breiter Brust ins Heimspiel


Und plötzlich ist alles wieder offen. Die Herren aus dem Münchener GC haben durch ihren Sieg zuletzt in Stuttgart die 1. Bundesliga Süd wieder so richtig spannend gemacht. Hinter Spitzenreiter und Meister St. Leon-Rot bilden vor dem vierten und vorletzten Durchgang drei Teams mit jeweils neun Punkten das Mittelfeld. Kurz: Alles ist noch möglich für Frankfurt, Mannheim-Viernheim und München. Die Bayern wollen in Runde vier endlich ihren Heimvorteil nutzen und den nächsten Schritt Richtung Final Four machen, das Anfang August beim wenige Kilometer entfernten GC München-Riedhof stattfinden wird. „Wir freuen uns sehr auf unser Heimspiel, werden uns früh auf der Anlage treffen und uns gut vorbereiten. Außerdem stößt mit Mathias Weiss unser österreichischer Nationalspieler wieder zur Mannschaft, was uns sicher nochmal ein Upgrade geben wird“, so Münchens Coach Arne Dickel. Für den stark gestarteten Aufsteiger aus Frankfurt ist Runde vier in München eine Premiere; Final-Four-Abonnent Mannheim-Viernheim hat in den vergangenen Jahren dagegen bewiesen, dass sich das Team des gebürtigen Müncheners Florian Fritsch recht wohl fühlt beim MGC. Für Schlusslicht Stuttgart ist der Spieltag im Süden der bayerischen Landeshauptstadt die letzte Chance, den Kopf noch aus der Schlinge zu ziehen und den Abstieg zu verhindern.


1. Bundesliga Nord – Damen: Gastgeber Düsseldorf braucht ein Wunder


Drei Spieltage, drei Siege: Die Damen aus dem Hamburger GC sind das einzige Team in der 1. Bundesliga mit weißer Weste. Auch wenn es zuletzt sehr knapp war mit dem Tagessieg – die HGC-Verantwortlichen können die Zimmer fürs Final Four am 3. und 4. August in München-Riedhof schon buchen. Und sie denken bereits an die offene Rechnung mit dem großen Konkurrenten aus dem Süden, St. Leon-Rot. Bis es so weit ist, steht aber zunächst Spieltag vier am 22. und 23. Juni im traditionsreichen Düsseldorfer GC an, wo die Gastgeberinnen ein kleines Wunder brauchen, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. Aufsteiger Hösel ist als Vierter der Tabelle bereits drei Zähler voraus. Da die Leistungsdichte in der 1. Bundesliga Nord der Damen sehr eng ist, kann in dieser Gruppe jedoch noch viel passieren. Das trifft auch auf den Kampf um das zweite Final-Four-Ticket zu, den sich aktuell der GC Hubbelrath (11 Punkte) und der G&LC Berlin-Wannsee (10) liefern. Interessant: Zwar dürfte Hubbelrath in Runde vier bei Nachbar Düsseldorf einen kleinen Vorteil haben, der letzte und entscheidende Spieltag steigt jedoch vier Wochen später in der Bundeshauptstadt, wo Wannsee dann auf eigener Anlage das Ticket für München lösen möchte.


1. Bundesliga Nord – Herren: Schlusslicht Essen kämpft für den Klassenerhalt


Der Platz des GC Essen-Heidhausen hat zahlreiche Steigungen und Hanglagen. Diesen Heimvorteil will das Schlusslicht der 1. Bundesliga Nord der Herren nutzen, um den Traum vom Klassenerhalt doch noch wahr zu machen. Kurioserweise heißt der ärgste Konkurrent im Tabellenkeller Hamburger GC. Die Hanseaten waren in den vergangenen Jahren stets heißer Kandidat auf den Titel. Zuletzt mussten HGC-Coach Matthias Boje und Kapitän Christian Niemietz jedoch auf einige Stammkräfte verzichten, weswegen junge Talente ihre Chance bekamen, Erstliga-Luft zu schnuppern. Das hatte zur Folge, dass Hamburg in der Breite die Qualität fehlte, um ganz vorne mitzuhalten. So rangiert der Meister von 2022 nach drei Runden mit nur sieben Punkten auf Rang vier und findet sich plötzlich im Abstiegskampf wieder. Das Team von Essens Coach Hauke Wagner zeigte dagegen, dass es den etablierten Clubs im deutschen Oberhaus an den Fersen klebt. Da kommt der Heimvorteil gerade recht, um vielleicht doch noch am Klassenerhalt schnuppern zu können. „Nächstes Wochenende steht unser Heimspiel an. Über Zuschauer und Supporter würden wir uns freuen. Wir geben alles, um in Berlin die Chance auf den Klassenerhalt zu haben“, posten die Essener auf ihrem Insta-Kanal.

Die Anlage des Münchener GC in Straßlach ist Schauplatz des vierten DGL-Spieltages der Südstaffeln. (Foto: Ludwig Noack/MGC)
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