Däne verteidigt seinen Titel
Mülheim – Nach seinem Sieg vor einem Jahr wiederholte der US-College-Student seinen Triumph, musste dafür aber hart um jeden Schlag kämpfen, denn im Endklassement stehen drei Verfolger nur einen Zähler hinter dem 20-jährigen Kopenhagener.
Der strahlende Sieger, der an der Oklahoma State University in sein zweites Jahr geht und als Sophomore gemeinsam mit Ferdinand Müller vom GC Mannheim-Viernheim einer sehr starken Mannschaft angehört, hatte vom ersten Tag an klar gemacht, dass er nach Mülheim gekommen ist, um den Pokal zum zweiten Mal in Folge in Empfang nehmen zu können. Schon die erste Runde war mit 64 (-7) Schlägen ein beeindruckender Start. Seine schlechteste Platzierung nahm der Däne nach der zweiten Runde ein, als er mit einer 68 (-3) zwar sehr gut, aber nicht überragend unterwegs war. Nach der 69 (-2) in der dritten Runde hatte sich der Titelverteidiger die Co-Führung erkämpft und lieferte am Finaltag eine sehr beeindruckende Vorstellung ab.
Neergaard-Petersen stand ständig unter großem Druck, weil die Kontrahenten nicht locker ließen und es ständig die Chance eines Führungswechsels gab. Unter diesem Druck eine fehler- und bogeyfreie Leistung abzurufen, zeugt von den außerordentlichen Qualitäten des 20-Jährigen. Mit Birdies auf den Bahnen 3, 9 und 15 schraubte der Däne seinen Gesamtscore auf -15 und durfte am Ende die Glückwünsche seiner dänischen Freunde und der Konkurrenten entgegen nehmen.
„Ich habe mich in den letzten Monaten darauf gefreut, meinen Titel verteidigen zu dürfen. Es fühlt sich einfach großartig an, wieder gewonnen zu haben, denn das war mein klares Ziel in dieser Woche und ich werde auch nächstes Jahr definitiv wieder hier herkommen, um meinen Titel ein weiteres Mal zu verteidigen. Die Bedingungen in dieser Woche waren sehr unterschiedlich. Erst die große Hitze, dann Regen und Wind und heute dann die kühleren Temperaturen. Mein Plan für heute war, so wenige Fehler wie möglich zu machen, viele Grüns zu treffen, um das eine oder andere Birdie zu spielen. Ich glaube, das ist mir gut gelungen. Der Schlüssel war heute, ohne Bogey zu bleiben. Dieser Sieg gibt mir viel Selbstvertrauen für die bald beginnende Saison im College-Golf. Ich habe noch drei Jahre am College, aber dieser Sieg war ein weiterer, wichtiger Schritt in meiner Karriere“, war Rasmus Neergaard-Petersen rundum happy.
Dreifach Silber
Platz zwei und damit Silber teilt sich Anton Albers mit Daniel Hebenstreit aus Brunn am Gebirge vor den Toren Wiens und Jiri Zuska aus Tschechien, der seit vier Jahren seine sportliche Heimat in St. Leon-Rot hat. Der Österreicher und der Tscheche waren schlaggleich von Platz fünf in den Tag gegangen, pushten sich gegenseitig zu famosen Leistungen und damit auch zu einer Aufholjagd, die zwar am Ende nicht mit Gold belohnt wurde, aber für die Zuschauer faszinierend anzusehen war. Daniel Hebenstreit spielte eine blitzsaubere Frontnine und brachte drei Birdies unter. Jiri Zuska musste auf seiner Frontnine zwar zwei Bogeys notieren, knallte dazu aber satte fünf Birdies auf den Platz. Auf der Backnine fand das Spektakel unter anderen Vorzeichen statt. Nun blieb der Tscheche sauber und legte noch zwei Birdies dazu, so dass am Ende eine starke 66 (-5) stand. Hebenstreit kassierte auf Bahn 10 sein einziges Bogey und hielt mit Birdies auf den Bahn 12, 15 und 18 wacker dagegen. Der Lohn für diese großartige Schlussrunde war am Südrand des Ruhrgebiets für beide Gäste eine Silbermedaille.
Sechs Deutsche in Top Ten
Neben Anton Albers schafften es fünf weitere Deutsche bei diesem international stark besetzten Turnier in die Top Ten. Jonas Baumgartner hatte sich mit einer 74 (+3) am dritten Tag aus dem Kreise der Top-Favoriten verabschiedet, wobei er mit vier Schlägen Rückstand auch noch nicht abgeschrieben werden konnte, weil man weiß, wie tief der 16-Jährige schießen kann. Im Endklassement findet sich der Athlet des GC Hösel nach Runden mit 64, 67, 74 und 66 Schlägen auf Rang fünf, hatte Silber um nur einen Schlag verpasst. Nach vier Birdies auf den ersten sieben Bahnen hatte der Jugend-Nationalspieler, der bei der Team-EM in Frankreich so überzeugend aufgetreten war, wieder Kontakt zur Spitze. Der Ansturm auf den Thron von Mülheim wurde mit einem Bogey auf dem neunten Grün aber doch gestoppt. Die beiden Birdies auf der ansonsten blitzsauberen Backnine reichten nicht mehr, um noch in den Kampf um den Titel einzugreifen. „Ich habe ein gutes Turnier gespielt und bin am Ende um zwei Schläge am Sieg vorbeigeschrammt. Nach zwei Tagen meinen Namen auf dem Leaderboard ganz oben zu sehen, war schön. Am dritten Tag ist nichts gelaufen und kein Putt gefallen, daher wusste ich, dass heute eine tiefe Runde kommen musste. Ich bin aggressiv auf die Fahne gegangen, habe viele gute Schläge gemacht, aber am Ende sind leider die Putts nicht mehr gefallen. Mit der Woche bin ich aber zufrieden“, fiel das Fazit des Höseler Eigengewächses fast durchweg positiv aus.
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