Deutsche Mannschaftstitel an Hamburg und Berlin
Wiesbaden, 11. Oktober 2020. Die Deutschen Mannschaftsmeister 2020 heißen GLC Berlin-Wannsee bei den Damen und Hamburger GC bei den Herren. Beim DGV-Mannschaftspokal, der vom 9. bis 11. Oktober 2020 im GC Hardenberg ausgetragen wurde, traten die neun besten Damen- und die zehn besten Herrenteams Deutschlands gegeneinander an. Bei den Damen setzte sich das Team aus der Bundeshauptstadt nach 54 Löchern mit acht Schlägen über Par durch. Silber ging an den Hamburger GC (+14 Schläge), schlaggleich nach Kartenstechen auf Platz drei kam der Frankfurter GC. In der Herren-Konkurrenz holte der Hamburger GC mit +13 Schlägen den Titel, vor dem Team vom GC St. Leon-Rot (+19 Schläge). Bronze ging an die Mannschaft um Doppel-Europameister Matthias Schmid vom GC Herzogenaurach (+20).
Nachdem am ersten Spieltag noch die beiden Damen-Teams vom Münchener GC und von Münchener Valley die Akzente gesetzt hatten, übernahmen die Berlinerinnen vom Wannsee am zweiten Tag die Führung. Zwar schien es am Finaltag so, dass die anderen Mannschaften noch etwas näher heran kommen könnten, aber letztlich kam kein Team gegen die geschlossene Leistung der Mannschaft von Daniel Mertl an. Der Trainer war ergriffen und verdrückte ein paar Freudestränen, als der Sieg feststand: „Mir persönlich ist dieser Sieg sehr wichtig, weil es ein anstrengendes Jahr war. Wenn man dieses turbulente Jahr mit einem Meistertitel zum Abschluss bringen kann, dann ist es mehr als Genugtuung. Wir haben einen starken Club mit einem gut funktionierenden Jugendförderprogramm im Rücken. Wir müssen das meiste aus eigener Kraft schaffen, vier der fünf Spielerinnen sind aus der eigenen Jugend und komplett mit mir groß geworden“, sagte er bewegt. Auch Christian Lanfermann, Trainer der Hamburgerinnen war stolz auf sein Team: „Auf den letzten Bahnen war es mit Frankfurt und St. Leon-Rot ein enges Match. Ich bin stolz, dass die Mädels einen kühlen Kopf bewahrt und durchgezogen haben, sich ganz auf sich selbst konzentriert haben und wir jetzt mit Silber nach Hause fahren dürfen.“ Nicht anders ging es dem Frankfurter Trainer Keith Coveney. „Nach dem achten Platz am ersten Tag die Challenge noch anzunehmen, haben die Mädels toll gemacht.“ Wichtiger Garant des Frankfurter Medaillenerfolgs war auch die 64er Finalrunde von Tessa Kremser, dem zugleich besten Tagesergebnis.
Jubiläumstitel für den Hamburger GC
Große Emotionen gab es auch bei den siegreichen Herren aus Hamburg. Das Team von Trainer Matthias Boje legte einen Start-Ziel-Sieg hin – und sorgte so für den insgesamt 20. Deutschen Mannschaftsmeistertitel in der Geschichte des traditionsreichen Clubs. „Unser Ziel ist gewesen, Tag für Tag fokussiert rauszugehen und gegen den Platz zu spielen, dabei unser Ding zu machen und alles andere auszublenden. Das hat die beiden ersten Tage super geklappt und heute ist es dann eine neue Situation gewesen. Die Jungs haben sich aber bravourös dagegen gestemmt. Dass wir dann am Ende Meister werden, ist irgendwie unfassbar“, sagte der Hamburger Trainer. Dabei wartete er mit einer besonderen Aufstellung auf: Mit dem Routinier Michael Thannhäuser und dem 16-jährigen Youngster Constantin Mons waren Onkel und Neffe im Meisterteam. Bis zum Schluss war hingegen offen, wer die beiden anderen Medaillenränge belegen würde. Die Mannschaft vom GC St. Leon-Rot musste lange um die Silbermedaille kämpfen. Dank eines späten Birdies von Nicklas Blyth auf Bahn 17 blieben die Kurpfälzer einen Schlag vor den Herzogenaurachern, die mit dem Doppel-Europameister im Einzel und Europameister in der Mannschaft, Matthias Schmid, angetreten waren. Seine 69er-Schlussrunde wiederum hielt die viertplatzierten, den Stuttgarter GC Solitude, auf Abstand. „Die Bedingungen hier sind nicht so leicht gewesen. Der Platz hat es in sich - ist aber auch genau richtig für so eine Deutsche Meisterschaft. So oder so, die Einschläge kommen immer näher und ich glaube, dass es bald so weit ist, dass wir den Pokal hochhalten müssen. Bis dahin müssen wir viel arbeiten und wir werden analysieren und trainieren“ gibt der St. Leon-Roter Coach Marco Schmuck schon die neue Marschroute für sein Team bekannt. Emotional reagierte auch der Herzogenauracher Trainer Craig Miller auf den dritten Platz seines Teams. „Ich habe geweint vor Freude. Aber der Frust ist da, denn den zweiten Platz hatten wir schon fast in der Tasche“ haderte er ein wenig mit dem Resultat.
„Die Golfanlage des GC Hardenberg war ein absolut würdiger Austragungsort für den Abschluss dieses, unter sportlichen Gesichtspunkten gesehenen, unfassbar erfolgreichen Golfjahres. Wir durften – wenngleich auch leider ohne Zuschauer – viele aktuelle deutsche Medaillenträger von Europameisterschaften bewundern. Wir können uns sehr glücklich schätzen, dass wir auch jetzt diesen einmalig ausgetragenen DGV-Mannschaftspokal trotz der starken Corona-bedingten Einschränkungen so haben umsetzen können und dürfen. Eine herzliche Gratulation an unsere neuen Deutschen Mannschaftsmeister“, zieht DGV-Vorstand Marcus Neumann ein sehr positives Fazit des Saisonhöhepunktes.
DGV-Mannschaftspokal – ein einmaliges Turnierformat
Beim DGV-Mannschaftspokal kamen die Teams zusammen, die unter normalen Bedingungen in der 1. Bundesliga der KRAMSKI Deutschen Golf Liga presented by Audi den Deutschen Mannschaftsmeister ausgespielt hätten. Da der Liga-Wettbewerb Corona-bedingt ausfiel, wurde dieses einmalige Turnierformat ersatzweise ausgetragen. Bei den Damen wurden pro Team vier Einzel gespielt, bei den Herren fünf. Gewertet wurden die Summe der Ergebnisse der drei (Damenturnier) beziehungsweise vier (Herrenturnier) besten Einzelergebnisse je Mannschaft und Spieltag über Par. Das Turnier ging insgesamt über drei Einzelzählspielrunden mit jeweils 18 Löchern.