Deutsche Teams verpassen die Medaillenplätze bei den Team-Europameisterschaften, können sich jedoch in den Einzelwertungen zweimal unter den TOP 3 platzieren!

EMM der Herren
Bei den Herren in Bad Saarow gewann am Wochenenede Team Finnland mit einer überragender Leistung gegen Team England. Die deutsche Mannschaft erspielte beim Heimspiel den 4. Platz und scheiterte im Halbfinale am neuen Titelträger.

Für das "Kleine Finale" steht in den Annalen leider auch noch eine 5:2 Niederlage. Denn Dänemark verwies mit diesem Ergebnis die Gastgeber auf Platz vier. Dies hatten sich die Herren des National Teams Germany vorher etwas anders vorgestellt. Bereits der Start in das Duell mit Dänemark verlief am Vormittag nicht sehr glücklich für die Bundesadler. Ganz früh knallten sich die Kontrahenten in den Vierern zwar schon die Birdies um die Ohren, aber nachhaltigen Nutzen konnten daraus eher die Dänen schlagen. Im Match von Hurly Long und Michael Hirmer begannen beide Seiten mit einem Birdie. Auf Bahn 2 ging das Duo aus Mannheim/Stuttgart mit 1auf in Führung, aber Nicolai und Rasmus Hojgaard konterten direkt erfolgreich. Lange lag das Match all square, ehe zum Ende der Frontnine die Zwillinge, die in der Weltrangliste (WAGR) die Plätze 9 und 45 einnehmen, aufdrehten und sich zwei Bahnen in Folge sicherten. Die beiden Deutschen, die in der WAGR auf den Plätzen 50 und 129 geführt werden, holten sich Loch 10, so dass es wieder richtig eng wurde. Die Vorentscheidung fiel relativ früh, als auf dem 13. Grün der dänische Putt aus rund zwölf Metern so gut war, dass er zum Par geschenkt wurde. Die Deutschen lagen etwa zwei Meter kürzer zur Dose, verfehlten das Ziel aber klarer, so dass der Rückputt noch eine echte Aufgabe war. Es wurde ein Dreiputt und damit ein Lochgewinn für die Nordlichter. Hurly Long und Michi Hirmer hielten danach das Match zwar offen, aber verkürzen konnten die Spieler des GC Mannheim-Viernheim und des Stuttgarter GC nicht mehr. Auf dem 17. Grün was Match zu Ende und die Dänen durften sich über den ersten Punkt freuen.

Auch im zweiten Match sah es lange sehr freundlich für Schwarz-Rot-Gold aus. Jannik de Bruyn und Marc Hammer holten sich Loch 1, kassierten allerdings umgehend den Ausgleich. All square ging es weiter, ehe auf dem siebten Grün Deutschland erneut in Führung gehen konnte. Auf Bahn 9 machten John Axelsen und Morten Hansen die Tür für eine deutlichere Führung Deutschlands ein Stück weit auf, als sie ihren Drive rechts ins Rough hinter die Baumreihe setzten und ein Bogey akzeptieren mussten. Trotz guter Lage nach dem Drive und dem klaren Vorteil, wurde es auch für de Bruyn und Hammer nur ein Bogey, nachdem der Schlag ins Grün etwas zu lang geraten war. Zum Beginn der Backnine gingen die Dänen erstmalig in Führung und gaben diese auch nicht wieder ab. Auch der zweite Vierer ging auf dem 17. Grün mit 2&1 für die Skandinavier zu Ende.

Je länger die Matches liefen, desto klarer zeichnete sich aber ab, dass es schwierig werden würde, das Blatt wirklich zu wenden und am Abend die Medaille in Empfang nehmen zu dürfen. Im ersten Einzel marschierte Hurly Long vorneweg und lieferte gegen John Axelsen wieder eine Galavorstellung. Die war auch nötig, um auf dem 18. Grün mit 1auf zu triumphieren.

Marc Hammer lieferte sich mit Rasmus Hojgaard ein spannendes Duell auf Augenhöhe. Mal gab es eine knappe Führung für den Dänen, mal für den Deutschen. Auf dem 17. Grün war die Sache durch. Hojgaard hatte die nötige Nervenstärke am Putter bewiesen und mit 2&1 den noch fehlenden 4. Punkt für sein Team geholt.

Michael Hirmer war gegen Gustav Frimodt ebenso noch draußen wie Jannik de Bruyn gegen Anders Sorensen. Beide hatten gute Aussichten, ihre Matches zu gewinnen, aber da der Sieg der Dänen schon feststand, wurden bei Matches als geteilt gewertet.

Hurly Long, der die Einzelwertung auf Platz zwei abschloss und seine zweite Runde mit nur 63 Schlägen beendete, zog trotz der abschließenden Niederlage ein positives Fazit: "Wenn man alles rational betrachtet, war es eine tolle Woche. Der Sieg gegen Spanien war das Highlight. Auch die zweite Zählspielrunde war wahnsinnig gut. Wir haben hier eine sehr junge Truppe. Ich war mit Abstand der Älteste. Die anderen kommen alle nochmal zurück. Daher glaube ich, dass die Zukunft sehr rosig aussieht. Dass wir es in diesem Jahr schon so weit gebracht haben, war wirklich eine tolle Leistung und jeder kann stolz auf sich sein. Ich habe gut gespielt. Es wäre noch schöner gewesen, wenn wir als Team auch jeweils gewonnen hätten, aber auch jeder Einzelsieg fühlt sich gut an."

Dass Fortuna eher auf Seiten der Dänen war, wurde in einem Moment ganz deutlich, als der zweite Schlag von Rasmus Hojgaard auf Bahn 11 verzogen war und ganz sicher in tiefem Rough gelandet war, in der Luft aber noch einen Zuschauer am Rücken traf, so dass der Ball auf Fahnenhöhe auf dem Grün zu liegen kam.

Letztlich war das deutsche Team am Finaltag aber vielleicht um ein oder zwei Prozentpunkte unter seinen Möglichkeiten geblieben und hatte damit die Tür für die Dänen einen Spalt weit geöffnet.

Bundestrainer Ulli Eckhardt hätte natürlich auch lieber eine Medaille gewonnen, sagte aber unmittelbar nach dem letzten Putt zu seinen Schützlingen, dass er sehr stolz auf ihre Leistung ist, die alle in dieser langen Woche gebracht haben: "Hätte mir vor der Meisterschaft jemand gesagt, dass wir Vierter werden, hätte ich das sofort genommen!  Wir haben so, wie wir angetreten sind, ein super Turnier gespielt. Ich bin restlos begeistert und auch restlos zufrieden. Wir haben Deutschland toll vertreten!"

Hier finden Sie die komplette Ergebnisliste des Zählspiels.

Hier finden Sie den Endstand der Matchplays.


EMM der Damem
Die Damen traten im österreichischen GC Murhof an. Deutschland erreichte hier einen tollen fünften Platz.  England und Deutschland teilten sich zunächst den Vierer anschließend konnten Leonie Harm, Sophia Zeeb und Esther Henseleit ihre Matchplays für sich zum 3,5, zu 1,5 Enstand entscheiden.

Das Fazit zur EM:
Die deutschen Damen haben auf europäischer Ebene keinen Gegner zu fürchten. Im Matchplay herrschen tatsächlich ganz besondere Gesetze und es ist enorm schwierig ist, sich in allen Details darauf vorzubereiten. Italien (gegen dieses Team verlor Deuschland im Viertelfinale) jubelt und feiert lauter als Finnland und England zusammen! Und im Spiel 1-gegen-1 spielt die Psychologie eine enorm große Rolle.
Die Sicherheit, dass Miriam Emmert und Polly Mack im Vierer Weltklasseleistungen zeigen können – wenn der Platz und seine Spielbahnen auf das neue deutsche Top-Duo gut zugeschnitten sind.
Die Gewissheit, dass Leonie Harm und Sophia Zeeb zu den besten Amateurinnen Europas gehören und bei der nächsten Team-EM neben ihrer individuellen Klasse jede Menge Erfahrung einbringen werden.
Die Chance, mit Aline Krauter und Esther Henseleit jederzeit zwei hocheffektive Joker ziehen zu können, die im Zählspiel und im Matchplay überzeugen.

Das beste deutsche Einzelergebnis stammt von Sophia Zeeb vom Stuttgarter GC Solitude. Sie spielte die Runde zwei mit 65 Schlägen und damit 7 unter Par. Eine phantastische Leistung.

Hier finden Sie die komplette Ergebnisliste des Zählspiels.

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EMM der Mädchen und der Jungen
Auch hier wurden die Podestplätze nur knapp verfehlt und beide Teams mussten mit dem undankbaren 4. Platz vorlieb nehmen.

Der Spieler mit dem besten deutschen Einzelergebnis von nur 63 Schlägen: Hurly Long (li) vom GC Mannheim-Viernheim, der damit in der Einzelwertung Platz zwei belegte! (Foto: DGV/stebl)
Die Stuttgarterin Sophia Zeeb hatte am zweiten Spieltag sieben Birdies auf ihrer Scorekarte und allen Grund zum Jubeln. Sie kam mit nur 65 Schlägen ins Clubhaus und erreichte in der Einzelwertung den hervorragenden 3. Platz! (Foto:GEPA pictures / Christian Walgram)
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