Die Mädchen des Team Germany erreichen den 4. Platz - Dänemark holt Gold
Valencia/Spanien - Es war eine Art Déjà-vu, das Deutschlands Mädchen am Finaltag der Team-Europameisterschaft im spanischen Valencia erlebten. Hatte Paula Schulz-Hanßen, mit 16 jüngste Akteurin aus dem Junior Team Germany, das entscheidende Match am Vortag gegen ihre dänische Konkurrentin erst im Stechen am dritten Extra-Loch verloren, musste die Spielerin aus dem GC St. Leon-Rot im Kampf um Bronze gleich wieder ins Stechen.
An der Seite ihrer Teamkollegin Paula Kirner (Kiawah GC Riedstadt) war sie am Samstagmorgen im ersten Vierer gegen die Italienerinnen Caterina Don und Virginia Bossi gestartet. Die Partie auf dem Kurs von Parador de El Saler verlief äußerst eng und spannend. Beide Paarungen lieferten sich ein Auftaktduell auf sehr hohem Niveau, das die Italienerinnen nach Gleichstand auf der 18 dann tatsächlich wieder am dritten Extraloch für sich entschieden. Pech für Deutschland, Jubel bei den Italienerinnen, die im Anschluss auch noch den zweiten Vierer gegen die Paarung Anni Eisenhut/Celina Sattelkau mit 3&1 für sich entschieden.
Schwere Hypothek nach den Vierern
So ging Schwarz-Rot-Gold mit der schweren Hypothek eines 0:2-Rückstandes in die Einzel am frühen Nachmittag. Bundestrainer Sebastian Rühl entschied sich dafür, die Münchnerin Nina Lang pausieren zu lassen und gleich von Beginn an wieder die beiden Paulas (Schulz-Hanßen und Kirner) gegen die starken Italienerinnen Caterina Don und Benedetta Moresco zu bringen. Die beiden deutschen Mädchen gaben alles, mussten sich am Ende aber den etwas ausgeruhter wirkenden Kontrahentinnen jeweils mit 2&1 geschlagen geben.
Damit hatte Italien bereits vier Punkte auf dem Konto und den Kampf um Bronze für sich entschieden. Die Einzelmatches von Anni Eisenhut (Münchener GC), Celina Sattelkau (GC St. Leon-Rot) und Sophie Witt (GC Hubbelrath) waren nicht mehr von Belang und wurden geteilt, sodass sich die beiden Nationen im kleinen Finale mit einem 5,5:1:5 für Italien trennten. Natürlich war die Enttäuschung über das verpasste Edelmetall zunächst groß, allerdings war sich das gesamte Nachwuchsteam des Golf Team Germany am Ende einer intensiven Europameisterschaft einig, dass Rang vier ebenso als erfolgreiches Abschneiden zu werten sei.
Bundestrainer Sebastian Rühl zieht Bilanz: "Mit dem vierten Platz, den wir hier erreicht haben, sind wir alle hochgradig zufrieden. Und trotzdem gab es ein Ende, das wir uns sicher anders gewünscht hatten. Die ganze Woche sind viele Dinge in unsere Richtung gelaufen, aber dann kam dieses unfassbar knappe Match gegen Dänemark, in dem uns schlicht ein einziger Putt gefehlt hat für den Einzug ins Finale. Wenn du so nah dran warst an einem Finalmatch gegen das austragende Land und das dann so knapp verpasst, ist das erst einmal eine Enttäuschung. Auch gegen Italien haben wir eine großartige Leistung gezeigt. Alle Partien waren auf einem derart hohen Niveau. Wir haben Italien einen harten Kampf geliefert mit gutem Sportsgeist. Das macht mich stolz."
Bundestrainer lobt "großartige Entwicklung"
Der Platz El Saler in Valencia habe auf jeden Fall seine Zähne gezeigt. Viele deutsche Teams hätten auf diesem enorm anspruchsvollen Kurs bereits so ihre Probleme gehabt. Vor allem beim Putting. Rühl: "Dieses Turnier hat aber gezeigt, dass so viele Dinge sehr viel besser geworden sind. Ich bin wahnsinnig glücklich mit der Entwicklung des deutschen Nachwuchses und mit diesem tollen vierten Platz." Auch wenn man eine erhoffte Medaille knapp verpasst hat - Rang vier sei eine reife Leistung.
Eine kleine Überraschung gab es dann im Finale: Nicht die leicht favorisierten Gastgeberinnen aus Spanien holten sich die Goldmedaille, sondern die Mädchen aus Dänemark, die im Semifinale noch das deutsche Team nach einem Krimi besiegt hatten. So können die Mädchen in Schwarz-Rot-Gold immerhin sagen, dem späteren Europameister im Halbfinale einen richtig engen Fight geliefert zu haben. Dänemark gewann das Endspiel 4:3.
Endergebnisse