Fünf Mental-Tipps für die Clubmeisterschaften

Ende August, Anfang September ist bekanntlich Wettkampfzeit. In den meisten deutschen Clubs finden in diesen Tagen die Clubmeisterschaften statt. Tausende Amateure kämpfen um die Titel – und für viele noch wichtiger: Sie treten an, um sich zu beweisen, anderen zu imponieren, die eigenen oft meterhohen Erwartungen zu erfüllen. Das Spiel, das normalerweise als Entschleunigung inmitten wunderschöner Natur zur Entspannung beitragen soll, zum Abschalten vom hektischen Alltag, wird für viele Spieler zum Stresstest – erstrecht bei Clubmeisterschaften, im Duell gegen Freunde und gute Bekannte. Die Angst vor einer Blamage steigt. Der Druck am ersten Abschlag lastet tonnenschwer auf den Schultern. Da sind die erwartungsvollen Mienen der Mitspieler, die bissigen Kommentare, die Gedanken an die verkorkste letzte Runde und natürlich die Furcht davor, den ersten Ball direkt mit voller Wucht irgendwo ins Nirgendwo zu donnern. Wenn Sie sich in diesen Gedanken wiederfinden und wenn Sie auch mit gemischten Gefühlen in Ihre Clubmeisterschaften starten – weil Sie sich zwar auf gesellige Tage und ein hoffentlich gutes Spiel freuen, die inneren Zweifel aber an Ihnen nagen – dann saugen Sie die folgenden fünf Tipps für innere Gelassenheit und mentale Stärke in sich auf. 


1) Fokussieren Sie sich! 

 

Klingt banal, ist aber von großer Bedeutung – und die Grundlage für die vier weiteren Tipps. Denken Sie während der Runde immer wieder daran, sich auf den Augenblick zu fokussieren. Das bedeutet: Haken Sie ab, was zur Vergangenheit gehört, also auch das letzte Doppel-Bogey. Suchen Sie sich einen Fokus, auf den Sie sich konzentrieren wollen – zählen Sie zum Beispiel Ihre Atemzüge zwischen den Schlägen (s. Punkt 2). Wenn Sie die Aufmerksamkeit auf etwas richten, was Sie mit Interesse beobachten, bleibt weniger Raum für störende Gedanken. 


2) Atmen Sie! 


Eine langsame und tiefe Atmung ist die beste Methode zum Stressabbau. Sie aktiviert den Parasympathikus, jenen Teil des vegetativen Nervensystems, der für innere Ruhe und Entspannung zuständig ist. Atmen Sie vor Ihren Schlägen fünf- bis zehnmal tief durch die Nase in den Bauch ein und lassen Sie die Luft durch Nase oder Mund entweichen. 


3) Spielen Sie solide! 


Es muss nicht immer die größte Weite sein. Machen Sie sich klar: Sie müssen niemanden beeindrucken auf der Runde. Wenn Sie nervös sind, entscheiden Sie sich für die solide Variante. Minimieren Sie das Risiko und verleihen Sie Ihren Schlägen gedanklich keine zu große Bedeutung. 


4) Visualisieren Sie!

 

Die bildhafte Vorstellung des gewünschten Zustands ist eine gängige Methode im Mentaltraining. Die besten Sportler aller Disziplinen arbeiten damit. Schließen Sie beispielsweise beim Betreten des Grüns kurz die Augen. Stellen Sie sich vor, wie Sie den Putt sicher ins Loch befördern. Spüren Sie dabei auch, wie sich der Schlag anfühlt. Lassen Sie das Visualisieren zu einer Routine werden. 


5) Vergessen Sie eines nicht...


... Golf ist zwar ein wunderbares Hobby, ein herrlicher Zeitvertreib – aber nicht der Nabel der Welt! Sobald Sie sich weniger über Ihre Erfolge identifizieren und Ihren Selbstwert nicht an Ihrem Score bemessen, werden Sie lockerer über den Platz marschieren. Das bedeutet nicht, dass ein verpasstes Par Sie gar nicht mehr ärgern wird. Allerdings: Die Momente des Frusts werden weniger und kürzer. Ihrem Spiel wird das zuträglich sein...  

Foto: BWGV
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