Hauptsache ein Loch mit Fahne?
Die Situation:
Wenn es in einem Golfclub Aufregung gibt, geschieht dies überproportional häufig zum Damengolf und zum Herrengolf. Nicht etwa, da diese Gruppen streitsüchtiger wären als die Wochenendgolfer, sondern weil es Konflikte mit dem Greenkeeper gibt, der am Wochenende nicht den ganzen Tag auf dem Platz arbeitet.
So fängt es damit an, dass Petra Puttnichtgut sich nach der Runde beim Warten auf die Siegerehrung darüber beklagt, dass sie auf dem Loch 3 vier Putts gemacht habe, da das Wintergrün so viel anders zu putten war als die restlichen Sommergrüns.
Andrea Auchnichtbesser korrigiert sie: „Das war die 5 mit dem Wintergrün, nicht die 3.“
Und schon geht die Diskussion los und es wird nahezu jedes Loch genannt, das im Lauf des Nachmittags einmal ein Wintergrün hatte.
Die Spielerinnen beginnen zu ahnen, dass der Greenkeeper zum Vertikutieren jeweils kurzfristig die Fahne des Grüns, das bearbeitet wurde, auf das Wintergrün gesteckt hatte und dann wieder zurück auf das Sommergrün.
Nach einer kurzen Denkpause - nach dem Motto „Was nun?!“ - kommt der ersehnte Vorschlag: Das kann dann ja nicht Handicap-relevant gewesen sein, wenn wir unterschiedliche Wintergrüns hatten!
Was wird der inzwischen alarmierte Clubmanager sagen, der sich mit der Leiterin des Damengolfs über das Thema beraten hat?
Die Lösung:
Bei bis zu zwei Wintergrüns auf 18 Löchern ist die Handicap-Relevanz eines Turniers nicht betroffen. Hier hatte jede Spielerin nur einmal ein Wintergrün. Die Ergebnisse werden somit alle für die Handicapberechnung herangezogen. Da die sportlichen Bedingungen zum Vergleich der Spieler untereinander aber nicht die gleichen waren, kann keine Siegerehrung durchgeführt werden und die Preise werden stattdessen verlost.