Manon Harsch vom Baden Hills G&CC holt Silber

Bad Ems. Mit einem Paradebeispiel disziplinierten Spielens haben Susanne Dieners und Martin Birkholz ihren Sieg bei den Internationalen Amateurmeisterschaften AK 50 perfekt gemacht. Den beiden amtierenden Deutschen Seniorenmeistern gelingt damit das Double. Beide haben ihre golferische Heimat im Krefelder GC.

Insbesondere Susanne Dieners demonstrierte eindrucksvoll, wie Disziplin auf dem Platz aussehen muss. Sie ist mit einem Rückstand von drei Schlägen auf die Führenden Chris Utermarck und Tessa Oldenbourg in die Finalrunde gegangen und hat das Turnier letztendlich mit vier Schlägen Vorsprung gewonnen. Dazu trug natürlich auch der aus zirka 80 Metern gelochte Schlag ins 18. Grün bei. Das daraus resultierende Eagle stellte den krönenden Abschluss einer Finalrunde dar, die für Susanne Dieners buchstäblich nach Plan verlief: „Wir hatten einen Spielplan. Und ich sage bewusst „wir“, denn mein Lebensgefährte Hans Lichtenberg hat aufgrund der Wetterbedingungen auf eine eigene Teilnahme verzichtet und stattdessen mich unterstützt, indem er als Caddy dabei war. Wir haben nicht auf meine Mitspieler geschaut. Ich wollte nur, wie schon in Bremen, einfach eine gute Runde spielen. Und zwar vorsichtig und ohne den Platz anzugreifen. Ich wusste auch bis zum Schluss nicht, wie ich liege, bis Sarah (Anm. der Redaktion: gemeint ist Sarah Cornford, die Verantwortliche für das Scoring) mir „Herzlichen Glückwunsch“ ins Ohr flüsterte.“ Susanne Dieners gewinnt das Turnier mit insgesamt 231 Schlägen (+15) und beeindruckenden vier Schlägen Vorsprung.

Als Zweitplatzierte kämpfte sich Manon Harsch (GCC Baden Hills) nach vorne. Sie ging von Platz 6 aus in die Finalrunde, und auch sie konnte auf guten Rat bauen. Dieser Rat kam von ihrem ebenfalls golfspielenden 14-jährigen Sohn. Manon Harsch klärt auf: „Ich habe gestern sechs Drei-Putts gemacht, obwohl ich in letzter Zeit stark an meinem Putting gearbeitet habe. Nach der gestrigen Runde habe ich meinem Sohn eine Nachricht geschickt, und der antwortete mir mit einer Sprachnachricht, in der er sagte „Mami, versuch doch mal, nicht den Putt zu lochen, sondern spiele auf einen sicheren Zwei-Putt.“ Und genau das ist mir heute bis auf zwei Male sehr gut gelungen.“ Damit hat Manon Harsch ihr Vorjahresergebnis als Vizemeisterin erfolgreich verteidigt. Sie absolvierte das Turnier mit 235 Schlägen (+19). Auf Rang 3 spielte sich Tessa Oldebourg vom GC Wörthsee. Oldenbourg ist als Co-Führende in die Finalrunde gegangen und schloss das Turnier nach ihrer heutigen 83er Runde mit 236 Schlägen (+20) knapp hinter Manon Harsch ab. Chris Utermarck (GLC Berlin-Wannsee), die ebenfalls als Co-Führende in die Runde gestartet ist, verlor an Boden und musste auf der Runde ganze neun Bogeys notieren. Dazu gesellte sich eine unglückliche 7 auf Bahn 12, einer Par-3-Bahn. Chris Utermarck notierte am Ende 238 Schläge (+22) und schloss das Turnier schlaggleich mit Tatjana Röller (GC Leverkusen) auf T4 ab.

Drei weitere gute Ergebnisse aus Baden-Württemberg konnten Dr. Cornelia Schmidt Stützle (Stuttgarter GC Solitude), Barbara Stock-Schroer (GC Gütermann Gutach) und Cornelia Fischer (Stuttgarter GC Solitude) einfahren. Schmidt-Stützle belegte mit +24 den 6. Platz, Stock-Schroer mit +29 den 11. Platz und Fischer mit +30 den 13. Platz. Den Cut verpasst hat leider Gerda Preissing vom Stuttgarter GC Solitude.

Bei den Herren gewann Martin Birkholz (Krefelder GC) das direkte Duell gegen seine Spielpartner Ulrich Schulte (Bochumer GC) und Klaus Dittrich (GC Herzogenaurach). Er benötigte für die heutige Finalrunde 74 Schläge und notierte dabei vier Bogeys und zwei wertvolle Birdies. Birkholz ist erst in diesem Jahr von den Mid-Amateuren zu den neu klassifizierten Senioren gewechselt und trat bei diesem Turnier als nominal spielstärkster Teilnehmer an. Dem entsprechend hatte er auch seine eigene Zielvorgabe festgelegt: „Ich bin mit dem Anspruch hergefahren, den Titel zu gewinnen. Insofern kann ich für mich selbst festhalten „I have delivered!““ Birkholz schloss das Turnier mit einem Gesamtscore von 215 Schlägen (-1) ab und ist damit der einzige Spieler, der für das Turnier unter Par blieb.

Einer von zwei gefährlichen Verfolgern war Ulrich Schulte. Der Bochumer zählte heute neben Hans-Immo Müller und Patrick O’Neill zu den konstantesten Spielern und war der Einzige, der 15 Pars notieren konnte. Leider konnte er jedoch seinen drei Bogeys nichts entgegen setzen und schloss das Turnier nach seiner 75er Runde mit 217 Schlägen (+1) ab. Ihm folgt Klaus Dittrich vom GC Herzogenaurach, der als Titelverteidiger in das Turnier gestartet ist. Die Finalrunde begann Dittrich mit vier Schlägen Rückstand auf den führenden Birkholz. Dann holte er auf, ließ Schulte hinter sich und lag bis zur 14. Bahn bei einem großartigen Score von 2 unter Par, was den zweiten Platz und die direkte Tuchfühlung zum Führenden Martin Birkholz bedeutete. In der anschließenden Endphase des Turniers musste Klaus Dittrich dann jedoch noch zwei bittere Doppelbogeys einstecken und rutschte mit seinem Gesamtscore auf 219 Schläge (+3). Er schliesst das Turnier auf Rang 3 ab.

Für die Top 10 hat es leider nicht gereicht, dennoch erreichten drei baden-württembergische Teilnehmer gute Platzierungen. So wurde Frank Amhoff vom GC Kirchheim-Wendlingen mit +17 den 13. Platz, Dr. Peter Ziegler vom Stuttgarter GC Solitude mit +18 den 17. Platz und sein Clubkamerad Hans-Hubert Giesen mit +19 auf dem 19. Platz. Der Cut verpasst haben leider Christian Jacobi vom GC Heidelberg-Lobenfeld, Thomas Weingarten vom GC Gütermann Gutach und Horst Hülsey vom GC Kirchheim-Wendlingen.

In der Nationenwertung der Damen hat Deutschland 1 (Chris Utermarck, Manon Harsch, Susanne Dieners) mit 153 Schlägen (+9) vor Deutschland 2 (Nicolle Eicke-Huth, Tatjana Röller, Cornelia Schmidt-Stützle) mit 159 Schlägen (+15) gewonnen. Und auch bei den Herren spielte sich die Entscheidung zwischen den deutschen Teams ab. Hier gewann Deutschland 1 (Veit Pagel, Martin Birkholz, Ulrich Schulte) vor Deutschland 2 (Klaus Dittrich, Hans-Günter Reiter, Karlheinz Noldt). Für die Nationenwertung werden die zwei besten Rundenergebnisse der beiden ersten Turniertage gewertet. Zur abschließenden Siegerehrung sagte DGV-Präsidiumsmitglied Gerd Kohns, dass er sich für die Zukunft eine noch größere internationale Beteiligung an diesem „German International Championship“ wünsche. Dabei steht schon jetzt fest, dass auch die nächste Internationale Amateurmeisterschaft der Senioren auf der ehrwürdigen und anspruchsvollen Anlage des Mittelrheinischen Golfclub Bad Ems stattfinden wird.

Bei den Damen gewann Susanne Dieners vor Manon Harsch und Tessa Oldenbourg. (Foto: DGV/Tiess)
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