Paul mit nächstem Schritt in Richtung Ryder Cup
Yannik Paul feiert beim Scandinavian Mixed sein nächstes Top-Ergebnis und darf sich damit weiter berechtigte Hoffnungen auf einen garantierten Platz im europäischen Ryder-Cup-Team machen.
Er redet selbst nur ungern über seine gute Ausgangsposition im Ryder Cup Ranking. Doch Yannik Paul wird sich seiner großen Chance, Ende September Teil des europäischen Teams zu sein, mehr als bewusst sein. Der 29-Jährige, Gewinner der Mallorca Golf Open 2022, bewegt sich durchgehend im Bereich der Ränge, die eine automatische Teilnahme am Saisonhighlight garantieren. Gleichzeitig hat Paul mit seinen zurückhaltenden Worten Recht. In den kommenden Wochen und Monaten wird noch viel Golf gespielt und es stehen in dieser Phase etliche punkteschwere Events an. Sich zu sehr mit dem Ryder Cup zu beschäftigen, würde seiner Gelassenheit auf dem Platz nicht guttun.
Zumal Pauls Formkurve in den vergangenen Wochen etwas abebbte. Zwischen der Korea Championship Ende April und der Porsche European Open Anfang Juni fügte der gebürtige Frankfurter seiner Bilanz keine Top-20-Ergebnisse hinzu. Umso besser wird Paul die vergangene Woche in Schweden getan haben. Beim Scandinavian Mixed im Ullna G&CC in Stockholm fand der Ryder-Cup-Anwärter zu der Form zurück, die ihm im Februar zwei zweite Plätze hintereinander beschert hatte. Paul ging als Zweitplatzierter in den Finaltag des Mixed-Events, bei dem neben 78 DP-World-Tour-Spielern auch 78 LET-Spielerinnen am Start waren.
In der letzten Gruppe unterwegs konnte Paul am Sonntag keinen Druck auf den Führenden Dale Whitnell aufbauen, hielt sich aber mit einer Even-Par-Runde zum Abschluss wacker und beendete das mit zwei Millionen US-Dollar dotierte Event auf dem geteilten dritten Platz (-15). Das dritte Top-Drei-Resultat des Jahres wurde mit mehr als 104.000 Euro belohnt und Paul rückte im Race to Dubai Ranking auf Rang zwölf vor. Im Ryder Cup Ranking eroberte die deutsche Nummer eins – Nummer 108 der Welt – den dritten Platz zurück und wäre damit aktuell ein fester Bestandteil des Teams von Kapitän Luke Donald, der sich garantiert mehr mit dem Ryder Cup beschäftigt als es Paul tut und den Deutschen weit oben auf seiner Liste stehen haben wird.
Letztlich souverän marschierte der Engländer Whitnell (-21) zu seinem ersten Titel auf der DP World Tour. Der 34-Jährige überragte am Freitag mit einer 61 (-11) und gab seitdem die komfortable Führung nicht mehr aus der Hand. Am Wochenende unterschrieb Whitnell zwei 70er-Runden und hatte am Ende drei Schläge Vorsprung auf den US-Amerikaner Sean Crocker (-18), der als einziger noch etwas Druck auf den Führenden ausüben konnte. Die beste Dame im Feld war Anne van Dam aus den Niederlanden, die sich gemeinsam mit Paul Rang drei teilte.
Die Ergebnisse der weiteren Deutschen: Hurly Long T32 (-7), Alexander Knappe T44 (-4), Nicolai von Dellingshausen T52 (-3), Patricia Isabel Schmidt T69 (+4) und Leonie Harm, Alexandra Försterling, Olivia Cowan, Sophie Witt, Maximilian Kieffer & Laura Fünfstück CUT.