Sport- und Jugendwartetagung des BWGV mit Rekordbeteiligung

Am Samstag, den 21. November 2015 fand die diesjährige Sport- und Jugendwartetagung des BWGV traditionell wieder im Hotel Empfinger Hof in Empfingen statt.

BWGV-Präsident Otto Leibfritz konnte bei seiner Begrüßung um 10.00 Uhr 121 Vertreter aus 57 Mitgliederclubs begrüßen. Sein besonderer Gruß galt BWGV-Vizepräsident Jochen Ammer sowie den beiden anwesenden Vertretern des DGV, Britta Baxmann und Malcolm Gourd, die im Rahmen der Tagung ausführlich über die Neuerungen im Wettspielsystem 2016-2019 informierten.

Zu Beginn des Berichtes von Landessportwart Gerry Stähli gedachten die Anwesenden dem verstorbenen Gründungspräsidenten des BWGV, Alex P. Guetermann, der am 5. November im Alter von 87 Jahren verstorben war.

Gerry Stähli dankte den Clubs für die wiederum sehr gute Zusammenarbeit im abgelaufenen Jahr. Einen speziellen Dank richtete er an den Präsidenten des GC St. Leon-Rot, Dietmar Hopp, sowie den anwesenden Vizepräsidenten des Clubs, Guenther Baumgaertner, für die Austragung des Solheim Cups, der das absolute Highlight 2015 war und für alle, die vor Ort waren, unvergessen bleiben wird.

Die wichtigsten Planungen für die Saison 2016 sind bereits wieder abgeschlossen und so fanden die Teilnehmer in Ihren Tagungsunterlagen den Wettspielplan 2016, die Einteilung & Termine der DGL Damen / Herren / AK 50 (BL – RGL), die Einteilung & Termine der BWGV Mannschaftsmeisterschaften Damen und Herren, die Einteilung & Termine der BWGV Ligen AK 35/50/65 Damen und Herren, die Einteilung & Termine der DMM AK 14/16/18 Mädchen und Jungen, die Einteilung & Termine des JMP Mädchen und Jungen sowie der VR-Talentiade.

Der Ligaspielbetrieb wird 2016 um die Altersklasse 65 (AK65) erweitert. Die Damen bzw. Herren dieser AK werden ihre Wettspiele wochentags austragen. 86 Herrenteams stehen hier nur 8 Damenteams gegenüber.

Insgesamt nehmen 2016 nun 822 Mannschaften am Spielbetrieb des BWGV teil. 178 Mannschaften entfallen auf den JMP und die DMM der Jugend, 236 auf die BWMM und die DMMs der Damen, Herren und Senioren und mit 407 Mannschaften weist der Ligenspielbetrieb der AK35, 50 und 65 das größte Mannschaftsfeld auf.

Bei den Wettspielregularien wird es 2016 eine grundlegende Änderung in den Regionen-Gruppenligen der DGL geben. Auch hier wird es, analog zur Wertung von der Landesliga bis zur 1. Bundesliga, zukünftig in Abhängigkeit von der Platzierung am jeweiligen Spieltag eine Punktewertung geben.

Die Ligameister des BWGV werden ihre Finals bereits 2016 nur noch als Zaehlspiel an einem Tag durchführen. Die geplanten Neuerungen auf deutscher Ebene, wonach für die Qualifikation zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft AK35/AK50 und AK65 die Ergebnisse unter den Landesgolfverbänden vergleichbar sein müssen, führt zu dieser Anpassung.

Nach Abschluss der Saison 2016 wird es auch bei den AK65-Ligen eine "Tannenbaumstruktur" geben. Die besten 10 Teams der AK65 Herren der Saison 2016 spielen in 2017 dann in der 1. Liga, die nächsten 20 in der 2. Liga und der verbliebene Rest in der 3. Liga.

Die Ausschreibungen zu den BWGV Ligen AK 35/50/65 werden sukzessive ab Ende November auf der BWGV-Homepage veröffentlicht. Die Wettspielbedingungen und das Ligastatut mit den Änderungen bzw. Ergänzungen für 2016 durch den DGV respektive den BWGV werden ab Ende Januar 2016 auf die Homepage gestellt.

Abschließend stellte Gerry Stähli die Seminarangebote des BWGV für 2016 vor.
Für Kapitäne, Sportwarte, Sekretaerinnen  wird es ein "Kapitäns-Pflichtseminar" geben. Dieses wird regional und an drei verschiedenen Terminen stattfinden. In Ettlingen am 05. April, in Empfingen am 08. April und im G&LC Schloss Liebenstein am 12. April 2016. Einladungen dazu werden rechtzeitig durch den BWGV an die Clubs versandt!

Weitere Schulungsangebote des BWGV werden sein:
1. Clubspielleiter-Seminar (1. Teil am 05. Dezember 2015 im Hotel Gärtner)
2. C-Trainer Ausbildung (1. Teil vom 09. - 13. März auf der Sportschule Schöneck)
3. Neue Jugendwarte-Ausbildung (05./06. November 2016 auf der Sportschule Schöneck)

Landesjugendwart Manfred Kohlhammer bat die Teilnehmer der Tagung zu Beginn seines Berichtes zunächst um Verständnis, da er aus persönlichen Gründen die Tagung vorzeitig verlassen musste.
Er verwies auf den Jugendbericht 2015, den Landestrainer Stefan Müller erstellt hat und der auf der Homepage des BWGV ebenso wie der Bericht des Sportwarts zum Download bereit steht.

Er konnte anschließend berichten, dass der BWGV 2015 nach langer Zeit mit Alexander Engelhardt vom GC Hofgut Scheibenhardt in der AK14 wieder einmal den Deutschen Meister stellen konnte.


Deutscher Meister der Jungen AK14: Alexander Engelhardt

Und dass es bei den DMMs der Jugend einen unbeschreiblichen und noch nie da gewesenen Triumph des GC St. Leon-Rot gegeben hat, der fünf von sechs möglichen Meistertiteln 2015 gewinnen konnte.

Er erläuterte in der Folge die Struktur und die Entwicklung des Stützpunktkonzeptes des BWGV.
Insgesamt ist die Zahl der Geförderten seit 2013 rückläufig. Angepasste Kriterien, um dem Wunsch der Trainer nach homogeneren Trainingsgruppen zu entsprechen, führten zu einem Rückgang bei den Talentkadern. Hingegen ist die Verteilung auf die Regionen, aus denen die Kaderspieler kommen, annähernd gleich geblieben.

Das Schaubild zeigt die Verteilung der Kaderspieler auf die Golfregionen sowie auf das Landesleistungszentrum St. Leon-Rot

Positiv wirkte sich das seit 01. Oktober 2013 laufende Förderkonzept hingegen durch eine Steigerung der Gesamtteilnehmerzahl aus dem BWGV-Bereich bei den Deutschen Einzelmeisterschaften aus. Vor allem aber gab es 2015 viel mehr Teilnehmer in den Finalrunden der verschiedenen Altersklassen als noch in den Jahren zuvor. Nur die Jungen AK 16 wichen hiervon noch ab.

Auch bei der Handicapentwicklung nach Kaderstufen sind in den Leistungskadern (LK) 1 und 2 deutliche Verbesserungen erkennbar. Und last not least hat der BWGV mit seinem Förderkonzept 2015 unter allen Landesgolfverbänden den 1. Platz im QM des DGV belegt. Dies ist mit einer zweckgebundenen Fördersumme in Höhe von 60 Tsd. € plus einer 20%igen Eigenbeteiligung verbunden.

Das größte Sorgenkind im Jugendbereich sind derzeit die von Jahr zu Jahr zurückgehenden Mitgliederzahlen. 4,5% beträgt der Rueckgang von 2012 bis 2014.


Die Mitgliederzahlen bei der Jugend sinken leider konstant


Bei einer entsprechenden Kategorisierung findet ein Mitgliederwachstum im Golf derzeit nur bei den "ab 60-jährigen" statt

Das "Geraune im Saal" als Manfred Kohlhammer darüber informierte, dass es im deutschen Golf nur noch Zuwächse bei der AK60 gibt, war bezeichnend dafür, dass die Teilnehmer sehr überrascht über diese Informationen waren.

Manfred Kohlhammer richtete abschließend einen Appell an die anwesenden Vertreter der Mitgliederclubs,  an einem Strang zu ziehen, um gemeinsam den "Jugenddampfer" im Bereich des BWGV wieder auf Kurs zu bringen. Exemplarisch sprach er das neue Qualitätsmangement (QM) des DGV an, an dem sich 2015 nur 30 Clubs aus dem Bereich des BWGV beteiligt haben. 220 sind deutschlandweit dabei.
Er informierte über die Hoehe der Anschubfinanzierung bis Platz 100 und wies auf den Mehrwert fuer alle  Clubs hin, die eine kostenlose Zertifizierung durch den DGV erhalten!

In seinem Ausblick skizzierte er ein "Basisfoerderkonzept des BWGV", welches derzeit entwickelt wird, ab 2016 greifen und dessen erste Ausschuettung 2017 erfolgen soll. Die Förderung wird abhängig von einer Teilnahme am DGV-QM für die Jugend sein und in diesem Zusammenhang gab er seiner Hoffnung auf 45 QM-Teilnehmer aus dem Bereich des BWGV in der Zukunft Ausdruck.

Gemeinsam mit Präsident Otto Leibfritz übergab Manfred Kohlhammer an die Vertreter der Golffreunde Oeschberghof, Jugendwartin Helga Huber und Sportdirektor Paul Gremmelspacher, abschließend den Pokal für den Bruttosieg beim Jugendmannscnaftspokal (nach Abschluss der Gruppenphase).

Landestrainer Stefan Müller informierte in der Folge über Änderungen im Jugendwettspielsystem des BWGV und des DGV. Unter anderem wird zusammen mit dem Bayrischen Golfverband für die erfolgreichsten Teilnehmer der AK10/12 eine süddeutsche Meisterschaft ausgerichtet werden.

Die Ranglistenturniere des BWGV im Bereich AK 14/16/18 werden zukünftig "offen" ausgeschrieben, sowohl für Spieler anderer Landesgolfverbände, aber auch für internationale Spieler. 60 Mädchen und 60 Jungen können jeweils teilnehmen, wobei nur bei der AK14 die Ranglistenturniere der Mädchen und Jungen auf demselben Platz ausgetragen werden. Hingegen werden diese bei der AK16 und AK18 nach Mädchen und Jungen getrennt auf unterschiedlichen Plätzen gespielt.

Bei allen dreitägigen Turnieren erhalten die besten Teilnehmer zukünftig Weltranglistenpunkte. Grundvoraussetzung hierfür ist, dass AK16 und AK18 zusammen spielen. Gemäß Vorgaben des DGV müssen auch die anderen Landesgolfverbände mindestens eines ihrer Ranglistenturniere offen für Teilnehmer aus anderen LGVs ausschreiben. Die Qualität des Teilnehmerfeldes wird auf diese Weise entsprechend erhöht!

Gemäß dieser neuen Ausrichtung werden ab 2016 neben den Baden-Württembergischen Meistern auch die Internationalen Baden-Württebergischen Meister bei den Einzelmeisterschaften des BWGV ausgespielt.
Die Qualifikation zu den Deutschen Einzelmeisterschaften wird über die besten sechs Turniere, die ein Spieler in die Wertung einbringt, erfolgen. Darunter können neben den Turnieren im eigenen LGV und in den anderen LGVs auch internationale Turnierergebnisse sein.

Nach dem Mittagsimbiß der Teilnehmer informierten Britta Baxmann und Malcolm Gourd über die Änderungen im Handicap- und Vorgabensystem des DGV für den Zeitraum 2016 bis 2019.
Seit dem Jahr 2000 ist es im EGA-Handicapsystem mit immer wieder zu kleinen Änderungen gekommen. 9- Loch-Turniere, CBA und CSA oder EDS-Runden sind solche Beispiele.
Alle vier Jahre kommt es zu einer Neuauflage und über 40 Staaten nehmen an diesem System teil. In Großbritannien und auf der Insel Malta gilt nach wie vor das "CONGU-System"!

Der DGV ist Lizenznehmer der EGA und darf das EGA-System nutzen. Er hat auch maßgeblich am neuen EGA -System mitgewirkt und strebte bereits seit 2009 Anpassungen an. Denn das gültige Vorgabensystem passt nach Meinung des DGV nicht für die Mehrheit der Spieler, was zu einer Unzufriedenheit mit dem bisherigen System in den vergangenen Jahren geführt hat. Bezeichnend dafür soll sein, dass die Anzahl vorgabenwirksamer Wettspiele pro Golfer speziell in den höheren Vorgabenklassen Jahr für Jahr rückläufig ist. Oftmals haben Spieler wohl "Angst vor einer Handicap-Hochsetzung".

Auch das Thema "Bindung von Golf-Anfängern" ist in den vergangenen Jahren immer aktueller geworden. Denn viele Golfspieler hören nach drei bis vier Jahren wieder mit dem Golfspielen auf, wie neueste Untersuchungen gezeigt haben. Der DGV erhofft sich mit Hilfe der Vereinfachung der Regularien hier Abhilfe schaffen zu können. Es ein Teilziel des "DGV Programms 2018", dass es wieder "mehr golfspielende Golfspieler" geben soll!

Die EGA konnte überzeugt werden, dass in ihrem System eine Differenzierung nach Golfertyp und Golfkultur einer Nation erfolgen muss. Es galt insbesondere, den Spagat zwischen einem sportlich versus einem eher freizeitlich orientierten Spieler zu bewältigen. Zukünftig wird es daher unterschiedliche Regelungen fuer Golfspieler mit unterschiedlichen Motivlagen geben. Filigran, präzise und genau müssen die Regularien bei den überwiegend sportlich ambitionierten Golfspielern sein. Mögichst einfach, flexibel und motivierend bei den freizeitlich Orientierten!

Dazu hat die EGA ihren Mitgliedsverbänden bei bestimmten Faktoren "Wahlfreiheit" zugestanden. In anderen, welche als "elementar" betrachtet werden, hingegen nicht. Zur Wahlfreiheit gehört, dass sich die Verbände der EGA entscheiden können, ab welcher Handicapgrenze Vorgaben nicht mehr hochgesetzt werden. Der DGV hat sich hier fuer die sogenannte "Systemkonfiguration 2" entschieden, d. h. bei 26,4 / 26,5 wird zukünftig im Bereich des DGV die Grenze verlaufen, bei der ein Handicap "rauf und runter" oder nur "runtergesetzt" wird.

Weitere Wahlfreiheit besteht bei den Durchführungsbestimmungen von EDS-Runden, ob CBA verwendet wird (die Schweiz wird es beibehalten, der DGV schafft CBA ab), ob 9 Löcher vorgabenwirksam ausgetragen werden, oder ob es aktive/inaktive Handicaps gibt. Hier muss sich der DGV ebenso wie die anderen EGA-Mitgliedsverbände positionieren.

Alle Details hier aufzuführen würde zu weit führen. Die Teilnehmer erhielten mit den BWGV-Tagungsunterlagen zwei Broschüren des DGV, die auch in Wiesbaden angefordert werden können.

1. Wichtig für Vorgabenausschuss und Clubmanagement: "EGA-Vorgabensystem 2016, das Wichtigste in Kürze"

2. Für den einzelnen Golfspieler: "Das sollten Sie wissen! Änderungen für Ihr Handicap, EGA-Vorgabensystem ab 2016.

Die 100 Teilnehmer, die nach dem Mittagsimbiß geblieben und dem Vortrag von Britta Baxmann und Malcolm Gourd beiwohnten, verabschiedeten die beiden Referenten mit großen Beifall.

Otto Leibfritz, der sich für den Auftritt im Rahmen der Sport- und Jugendewartetagung an Stelle von drei regionalen Veranstaltungen des DGV eingesetzt hatte, dankte den Referenten abschließend für ihren außerordentlich kompetenten Vortrag und den zahlreichen Teilnehmern aus den BWGV-Mitgliederclubs für Ihr Kommen!

Voll besetzt war der Tagungsraum im Empfinger Hof bei der Sport- und Jugendwartetagung am Samstag, 21. November 2015
Präsident Otto Leibfritz eröffnete die Tagung und begrüßte die 121 Teilnehmer aus 57 Clubs
Gerry Stähli gab den Bericht des Sportwarts und informierte über Neuerungen zur Saison 2016, die vor allem das Ligensystem betreffen
Manfred Kohlhammer konnte von einer erfolgreichen Saison 2015 im Jugendbereich berichten und forderte die Clubs zu gemeinsamen Anstrengungen auf, dem Rückgang an jugendlichen Mitgliedern entgegenzuwirken
Landestrainer Stefan Müller informierte über Neuerungen im Jugendwettspielsystem 2016
Britta Baxmann und Malcom Gourd vom DGV informierten über die Hintergründe zu den Änderungen im Vorgaben- und Wettspielsystem für den Zeitraum 2016 bis 2019
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