Wasser ist ein knappes Gut

Nicht nur seit dem Trockenjahr 2018 rückt das Thema Wasserversorgung und Wasserverbrauch auch auf den Golfplätzen immer stärker in den Fokus. Auch im jetzigen Frühjahr fehlt es allerorten an der nötigen Feuchte. Die Winterschäden bedingt durch Schneeschimmel wachsen nur sehr langsam aus den Fairways und Grüns heraus. Zwar vermelden Experten des Deutschen Wetterdienstes ein Auffüllen der Wasserreserven in den tieferen Bodenschichten infolge des eher feuchten, mancherorts sogar nassen Jahres 2021. Das bedeutet allerdings für die meist sehr flach wurzelnden Grasarten auf unseren Fairways und auch in den Roughflächen noch lange keine Entwarnung. Im nachstehenden Bild lässt sich zeigen, dass vor allem Gräser nur flache Wurzelsysteme haben und diese Gräser eben nicht von den Reserven im Grundwasser profitieren. Anders sieht aus bei Leguminosen (u.a. Kleearten) und Kräutern, die teilweise bis auf 2 Meter Tiefe wurzeln können. Weißklee ist allerdings eine eher flach wurzelnde Pflanzenart.

Was ist nun zu tun? Fragen sich daher viele Betreiber. Soll jetzt schon bewässert werden? Oder gilt es zumindest Wasserreserven anzulegen? Der DGV Arbeitskreis Bewässerung rät den Golfanlagen, die nicht über ein großzügiges Wasserkontingent verfügen, jetzt schon zur Sparsamkeit, um bei einem weiterhin trockenen Witterungs¬verlauf in der Lage zu sein, die Funktionsflächen bis zum Ende der Saison ausreichend bewässern zu können. Welche Gebiete und Regionen besonders betroffen sind, lässt sich mit dem Dürremonitor des Deutschen Wetterdienstes erfassen. Hier zeigt sich, dass insbesondere Gebiete mit weniger tiefen Bodenauflagen, z.B. Schwäbische Alb, bereits jetzt eine starke Neigung zu Dürre aufweisen und nur wenig pflanzenverfügbares Wasser haben. Der DGV Arbeitskreis Bewässerung (DGV Arbeitskreis Bewässerung, Pressemitteilung April 2021) richtet daher einen eindringlichen Appell an die Golfplatzbetreiber zum verantwortungs¬vollen Umgang mit der Ressource Wasser! Grundsätzlich bedeutet das aber, dass eine Anpassung der Gräser- und Vegetationsbestände an die klimatischen und regionalen Bedingungen erfolgen wird. Und dass es notwendig sein wird, dass Betreiber ihre Mitglieder und Greenfee-Spieler regelmäßig - nicht nur in Dürrezeiten – über Platzpflege- und Bewässerungsfragen informieren sollte. Insbesondere ist wichtig darauf hinzuweisen, dass sich die Farbe des Rasens im Wechsel der Jahreszeiten verändern kann, ohne dass damit Qualitätsparameter wie Balllage auf Fairways und Treue des Balllaufs auf den Grüns beeinträchtigt werden. Es ist aber auch wichtig, zu erkennen, dass kräuterreiche Roughflächen eher den Trocken-phasen widerstehen können, als die kurz geschorenen Fairways.

DGV Serviceportal: Umwelt und Platzpflege -> Bewässerung

Foto: Dr. Gunther Hardt
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