Weitere Spitzenplatzierungen für Amelie Paloma Gonzalez Podbicanin bei der IAM und DM der Golfer/innen mit Behinderung
Hamburg - Der zweite Spieltag der IAM Golfer mit Behinderung kam zunächst sonnig daher und machte es am Ende dann doch noch einmal spannend. Sollte das Wetter halten oder sollten sich die Schleusentore über Hamburg wieder öffnen und den von wochenlanger Dürre geplagten Turnierplatz des G&CC Hamburg-Treudelberg ein weiteres Mal mit sintflutartigem Regen überschütten? Am Ende sollte das Wetter halten, und der Fokus lag ausschließlich auf der sportlichen Frage, wer hier bei den 2. Internationalen Amateurmeisterschaften der Golfer mit Behinderung die Titelkämpfe für sich entscheiden würde. Und hier ging es mitunter äußerst knapp zu.
Zum ersten Mal gab es bei diesem Turnier eine internationale Gewinnerin. Die Dänin Mette Wegge Lynggaard sollte ihre Vier-Schläge-Führung vom Vortag am zweiten Spieltag noch einmal ausweiten können. Am Ende erzielte sie ein Ergebnis von 152 Schlägen. Der zweite Platz geht an die Baden-Württembergerin Amelie Paloma Gonzalez Podbicanin (GC St. Leon-Rot). Sie erreichte ein tolles Ergebnis von 157 Schlägen über zwei Runden. Eine hervorragende Leistung, mit der sie super an ihren Erfolg bei der Gehörlosen Weltmeisterschaft anknüpfen kann. Doch dies ist nicht der einzige Titel für die erst 13 Jährige Entwicklungskaderspielerin des BWGV.
Bei den Herren sollte es Marco Ullmann (GC Neuhof) sein, der seine Führung vom ersten Turniertag als Sprungbrett nutzte und sich mit einer ebenfalls starken zweiten Runde (75 Schläge, +3) und insgesamt 148 Schlägen (+4) den internationalen Preis der Bundesrepublik Deutschland der Golfer mit Behinderungen sichern konnte.
Zusätzlich zu den internationalen Meistertiteln der Damen und Herren wurden Deutsche Meistertitel in sieben Behinderungskategorien ausgespielt. Für diesen Wettbewerb waren ausschließlich die deutschen Teilnehmer qualifiziert - die Ergebnisse der internationalen Spieler bleiben hier entsprechend unbeachtet. In insgesamt fünf der sieben Kategorien konnten sich die Titelverteidiger durchsetzen. So konnte sich Timo Klischan in der Kategorie „Arm“ mit insgesamt 66 Brutto-Stablefordpunkten (BSP) deutlich gegen Michael Clemens (Royal St. Barbara GC Dortmund) mit 35 BSP und Christof Buhl (Hanseatischer GC) mit 26 BSP durchsetzen. Damit führt Klischan seine Serie als Deutscher Meister der Golfer mit Behinderung in der Kategorie „Arm“ weiter fort.
In der Kategorie „Bein“ kann Vorjahressieger Reinhard Friske (GC Hamburg-Walddörfer) seinen Titel erfolgreich verteidigen.
Die Kategorie „Rollstuhl“ entscheidet Jens Maspfuhl (GC Friedberg) für sich und zeigt, dass er den im Vorjahr gewonnenen Titel zu Recht trägt.
In der Kategorie „Sonstige mit Einschränkung im Schwung“ behält Jennifer Sräga (GC Augsburg) ihre Vortagesführung inne und baut diese am heutigen Spieltag mit 31 BSP noch einmal deutlich aus.
Wie bereits erwähnt, entschied Marco Ullmann neben dem internationalen Titel auch die Kategorie „Sonstige ohne Einschränkung im Schwung“ für sich.
In der Kategorie „Mental“ war der Ausgang nach dem ersten Turniertag noch vollständig offen. Lasse Zietzschmann (GC Trier), Kevin Bäse (Küsten GC Hohe Klint) und Leon Thobe Biganzoli (GC Oberneuland) lagen allesamt maximal einen BSP voneinander entfernt. Am Ende sollte die Entscheidung im Fernduell für Biganzoli (35 BSP) ausfallen, der damit seinen Vorjahrstitel erfolgreich verteidigt.
Die Kategorie „Gehör“ entschied Amelie Paloma Gonzalez Podbicanin (GC St. Leon-Rot) mit 59 BSP für sich. Für Gonzalez ist der Titelgewinn ein weiteres Highlight einer spektakulären Saison. Erst im Juli hat sie im deutschen Nationalkader die World Deaf Golf Championships in Irland mitgespielt. Hier hat sie im Einzel den dritten Platz erkämpft und konnte in der Teamwertung gemeinsam mit Stefanie Mayer sogar die Weltmeisterschaft für sich entscheiden - als jüngste Siegerin aller Zeiten: „Nach Hamburg bin ich mit dem Ziel gereist, meine Leistungen aus dem vergangenen Jahr zu steigern. Die Proberunde am Freitag verlief so gut wie noch nie, da habe ich sieben Birdies gespielt. Am ersten Spieltag mit sehr viel Wind und Regen kam allerdings die Ernüchterung - ich spielte eine Neun über. Ich habe mich zu lange über meine fehlerhaften Schläge geärgert und das hat mein weiteres Spiel negativ beeinflusst. Heute lief es besser. Zwar habe ich auch Fehler gemacht, diese habe ich allerdings besser wegsteckt, sodass ich mit Vier über abschloss. Am Ende reichte es für den ersten Platz in der Kategorie „Gehör“ und für den zweiten Platz in der Gesamt-Bruttowertung. Darüber bin ich sehr glücklich.“
Herzlichen Glückwunsch vom BWGV an alle Siegerinnen und Sieger und ganz besonders an Amelie!
Hier finden Sie die vollständigen Ergebnislisten.